Wo geht es zur Prager Burg? Diese Frage wird in den Straßen Prags wohl täglich tausend Mal gestellt. Seltsamerweise kennt aber nicht jeder Prager die richtige Antwort. Sicher, auf die Metrostation oder Straßenbahnhaltestelle verweisen, ist einfach, aber es gibt auch bessere Varianten. Von einem romantischen Spaziergang über abenteuerliche Expeditionen durch schmale Gässchen bis zu einer Exkursion durch historische Schmuckstücke und malerische Fleckchen in der Umgebung der Burg.
Sollten Sie länger in Prag sein, lohnt es sich, jeden der Wege auszuprobieren. Als Eintages-Tourist wählen Sie den richtigen für sich – das hängt von den Vorlieben und vor allem von der Adresse ab, von wo aus Sie aufbrechen. Die Besichtigung mit Ziel Prager Burg beginnt gerade jetzt.
Für Verliebte
Haben Sie schon vom Laurenziberg bzw. Petřín gehört? Der grüne Hügel am linken Moldauufer ist Zuflucht für viele Liebespaare, aber auch Familien mit Kindern. Viel Grün und ein engmaschiges Netz von Wegen locken zu Spaziergängen und zum Verweilen. Von hier aus sind Sie in Reichweite der Prager Burg.
Unterwegs können Sie auch eine weitere Prager Attraktion testen – die Standseilbahn auf den Petřín, die Sie am Újezd besteigen. Den gleichen Namen trägt auch die Straßenbahnhaltestelle auf der Kleinseite. Lassen Sie sich nicht verwirren, auch hier gelten die Fahrscheine des Prager Stadtverkehrs. Die Standseilbahn bringt Sie auf den Gipfel des Petřín, wo Sie die schönen Gärten rund um die Štefánik-Sternwarte bewundern, den Aussichtsturm auf dem Petřín (378 ü.d.M.) besteigen oder sich im Spiegelkabinett amüsieren können.
Weiter geht es durch die Parkanlagen des Petřín zu den Aussichtspunkten unterhalb des Klosters Strahov. Ein paar Meter die steile Gasse Úvoz hinunter und über eine schmale Stiege zwischen den Häusern hinauf in die Straße Loretánská ulice. An deren Ende stehen Sie dann beim Haupteingang zur Burg auf dem Platz Hradčanské náměstí. Zurück auf die Kleinseite können Sie die altertümliche Straße Nerudova ulice hinunterlaufen.
Straßenbahn Nr. 22
Touristen in der Straßenbahn Nummer 22 wissen meist Bescheid. Mit dem Finger auf der Karte warten Sie auf die Haltestelle Pražský hrad – aussteigen! Aber das ist ein großer Irrtum! Warten Sie noch zwei Haltestellen und Sie werden mit einem schönen Spaziergang zur Prager Burg belohnt, gesäumt von weiteren historischen Denkmälern und malerischen Gässchen.
Wenn Sie also mit der Straßenbahn 22 vom Zentrum aus fahren, lassen Sie ruhig den Großteil der Passagiere an der Haltestelle Pražský hrad aussteigen. Ihr Ziel ist die Haltestelle Pohořelec. Hinter dem gleichnamigen Platz taucht auf der linken Seite das barocke Loreta mit dem berühmten Glockenspiel und der Kirche Christi Geburt auf.
Wenn Sie dorthin abbiegen, ist es nur noch ein Stück bis zum Nový svět – der Neuen Welt – bezaubernden verwinkelten Gässchen voller farbiger Häuschen aller Formen und Größen. Die Atmosphäre der hiesigen Unterburg, früher ein Armenviertel, wird Sie ein Stück vom lebhaften Tourismus entfernt durch seine Ruhe und Authentizität verblüffen. Die Straße Kanovnická ulice führt Sie dann auf den Platz Hradčanské náměstí direkt vor die Prager Burg.
Mit der Metro nur, wenn Sie müssen
In den Plänen der Prager Metro ist die Prager Burg bei der Station Hradčanská eingezeichnet. Paradoxerweise ist dies wiederum keine ideale Wahl. Von der Station Hradčanská aus erwartet Sie ein ganzes Stück Weg. Entweder der wenig anziehende, wenn Sie mit der Straßenbahn noch bis Prašný most fahren und sich von dort aus die einzige Verbindung – die Straße U Prašného mostu nach oben zur Burg begeben, oder Sie gestalten den Weg etwas angenehmer und wählen einen Spaziergang über das Belveder genannte Lustschloss der Königin Anna. Von hier aus an den Königlichen Gärten entlang bis zum Seiteneingang der Prager Burg und der gleichnamigen Haltestelle der Straßenbahn 22.
Wenn Sie keine Angst vor dem Treppensteigen haben, sollten Sie als Ausgangspunkt für einen Spaziergang zur Burg lieber die Station Malostranská wählen. Sie beginnen zwar auf Moldauniveau, dafür aber umgeben von Geschichte und immer schöneren Aussichten auf das Stadtzentrum. Viel Spaß!
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