Egal, ob Sie ein Tourist oder ein Prager sind, wenn Sie müde sind, machen Sie sich auf den Weg Richtung Petrin. Von dort aus bietet sich eine wunderschöne Aussicht auf das alte Prag. Der Berg liegt auf dem linken Moldauufer, in der Höhe von 327 Metern ü.M. Der Berg verfügt über sehr viele Spaziergangstrecken und es wechseln sich hier die Bäume mit Grasanlagen, die fast dazu auffordern, sich ins Gras zu legen, um nur so die Dampfschiffe auf der Moldau oder die rötlichen Hausdächer beobachten zu können.

Petrin war ursprünglich den Chronikbüchern nach sehr felsig. Und angeblich stammt von hier auch der Name. Petrae lateinisch heißt der Felsen. Der hier geförderte Stein wurde für viele Prager Bauwerke verwendet. Es gibt jedoch mehrere Theorien bezüglich des Namens. Im Mittelalter war Petrin kein Ort für Ausflüge, der Berg diente als eine Richtstätte. Erst seit der Renaissance, als am Petrin Weinberge errichtet und Obst- wie auch Zierbäume eingepflanzt wurden, hat man immer öfter den Ort zum Spazierengehen genutzt.

Auf dem Petrin gibt es sehr viel touristisch interessante Bauwerke. Das attraktivste Bauwerk ist selbstverständlich der Aussichtsturm von Petrin. Den Gipfel von Petrin können Sie mit der Seilbahn erreichen, die im Jahre 1891 erbaut worden ist, also in demselben Jahr wie der Aussichtsturm. Auch wenn diese damals schon am Nebozizek endete. Auf dem Berg finden Sie auch das Spiegellabyrinth, das Stefanik Observatorium, den Rosengarten oder die St. Lorenz Kirche. Auf dem Petrin gibt es auch viele Skulpturen von tschechischen Kulturmeistern – K. H. Mácha, Jan Neruda oder Jaroslav Vrchlický. Mit dem oberen Weg kann man von Petrin bis zum Strahovský Kloster oder zur Prager Burg kommen.

Aussichtsturm von Petrin

Der Aussichtsturm von Petrin ist die Dominante von Petrin. Der Aussichtsturm wurde im Jahre 1891 auf Anlass des Klubs der tschechischen Touristen aufgebaut, denen beim Besuch von Paris der Eiffel Turm sehr gefiel. Das Bauwerk begann im März 1891 und schon im August desselben Jahres wurde es feierlich eröffnet.

Der Aussichtsturm hat eine bunte Geschichte hinter sich. Im Jahre 1938 brach am Gipfel des Aussichtsturms ein Brand aus, alle Hundert Besucher konnten zum Glück erfolgreich evakuiert werden. Der Turm diente nicht nur als ein Aussichtsturm. Seit 1953 ist auf dem Turm ein Fernsehsender angebracht, der die ursprüngliche Krone mit Fahne ersetzte. Und im Jahre 1979 wurde der Aussichtsturm sogar wegen des schlechten technischen Zustandes völlig für die Öffentlichkeit geschlossen. Erst anlässlich des Jubiläums der Gründung wurde der Aussichtsturm rekonstruiert und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Noch einmal musste der Aussichtsturm zwischen den Jahren 1999 und 2002 vollständig rekonstruiert werden.