Die Gärten der Prager Burg locken Besucher mit blühenden Beeten und exotischen Gewächshäusern. Ein Spaziergang durch den Hirschgraben oder den weitläufigen Königsgarten nimmt ruhig den ganzen Nachmittag in Anspruch. Hier waren böhmische Herrscher und tschechische Präsidenten der modernen Geschichte in Gedanken versunken, zwischen Skulpturen, Wasserspielen und mit wunderschönen Aussichten auf Prag.

Öffnungszeiten der Gärten der Prager Burg

Im Winter sind alle Gärten einschl. des Hirschgrabens geschlossen, eine Ausnahme ist lediglich der Garten Na Baště mit ganzjährigen Öffnungszeiten von 6 – 22 Uhr. Die Besuchersaison für die Gärten der Prager Burg ist von April bis Oktober täglich von 10 – 18 Uhr. Der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist der Hartigov-Garten (angeschlossen an den Garten Na Valech), während die Produktionsgärten traditionell während der Weinlese im September geöffnet werden.

Spaziergang durch den Königsgarten

Der Hauptgarten der Prager Burg entstand auf dem ursprünglichen mittelalterlichen Weinberg im Jahr 1534. Ferdinand I. von Habsburg machte sich um ihn verdient, der sich nach einem Hauch Exotik und fremdländischen Pflanzen sehnte. Bäume wie Kastanien, Ahorn oder Haselnuss waren damals in Mitteleuropa eine botanische Rarität. Heute knüpft der Königsgarten an die englische Gestaltung aus der Mitte des 19. Jh. an, es sind hier aber auch Bereiche mit Renaissance- und Barockgestaltung zu finden.

In den Königsgarten gelangen Sie durch das Tor von der Straße U Prašného mostu aus, der nächste Zugang liegt beim Lustschloss und das letzte Tor dann beim Park Chotkovy sady. Bei einem Spaziergang durch den Königsgarten stoßen Sie außer auf üppige Vegetation auch auf viele architektonische Prunkstücke, Skulpturen und die sog. Singende Fontäne. In der Geschichte der Prager Burg dienten sie der Zerstreuung der Höflinge, genauso wie sie heute neuzeitliche Besicher verzaubern.

Auch selbstständige Bauten sollten nicht Ihrer Aufmerksamkeit entgehen, wie z. B. das Ballhaus, in der Vergangenheit Ort für sportlichen Zeitvertreib, heute kulturellen Aktionen vorbehalten, das faszinierende Sommerschloss der Königin Anna, das rekonstruierte Gewächshaus im Empire-Stil oder die moderne Orangerie der Architektin Eva Jiřičná, welche die ehemalige Herberge für Zitrusgewächse und wärmeliebende Pflanzen ersetzt hat.

Garten Na Baště und Hirschgraben

Den modernen Garten mit einer Gestaltung aus dem 20. Jh. schuf der slowenische Architekt Josip Plečnik, der dem Ort auch die Atmosphäre japanischer und italienischer Gärten verlieh. Der Zugang zum Garten Na Baště liegt am Westrand der Prager Burg neben dem Spanischen Saal, auf der linken Seite, wenn Sie von der Straßenbahnhaltestelle Prašný most oder Pražský hrad kommen.

Auf diesem Weg können Sie auch die natürliche Schlucht des Hirschgrabens nicht verfehlen, der noch im 18. Jh. unter der Herrschaft Rudolf II. von Jagdwild bevölkert war. Der Hirschgraben erstreckt sich entlang des Baches Brusnice von der Grenze der „Neuen Welt“ bis zum Park Chotkovy sady über eine Fläche von ca. 8 Hektar und ist in den Sommermonaten kostenlos der Öffentlichkeit zugänglich.

Panorama Prags von den südlichen Gärten aus

Drei Gärten auf den Südhängen unterhalb der Prager Burg erhielten im Jahr 2012 ihr Aussehen aus der Zeit des ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomáš G. Masaryk zurück. In die Gärten gelangen Sie direkt vom Areal der Prager Burg aus, z. B. über die Treppe vom III. Burghof aus.

Wenn Sie mit dem Rücken zur Burg stehen, befindet sich im rechten Teil des Parks der Paradiesgarten mit einer Eibe, die mit ihrem Alter auch die Bäume im Königsgarten in den Schatten stellt. Sie wird auf über 400 Jahre geschätzt. Unterhalb der Südfront der Burg erstreckt sich der zweite der Gärten – Na Valech. Hier können Sie einen der schönsten Ausblicke auf Prag erleben. Der letzte des Komplexes, der Hartigov-Garten mit dem Musikpavillon ist den Besuchern nicht zugänglich.

Produktive Gärten für die Ausschmückung der Burg

In der Aufzählung dürfen aber auch die privaten Gärten im nördlichen Vorfeld der Burg in enger Nachbarschaft zur Präsidentenvilla nicht fehlen, die ausschließlich dem Bedarf der Kanzlei der Burg dienen. Auf einer Fläche von ca. vier Hektar erstrecken sich Obstgärten mit funktionierender Imkerei, Blumenbeete und Gewächshäuser. Diese produzierenden Gärten (auch Lumbe-Gärten genannt) umfassen mehr als 70 Sorten Blumen für die Ausschmückung der Repräsentationsräume der Prager Burg bei diplomatischen Besuchen. In geringerem Maße versorgen sie die Burg auch mit Obst und Gemüse.