Die Dominante des Vyšehrad, die St.-Peter-und-Paul-Kirche ist im Prager Panorama nicht zu übersehen. Ihre Schönheit lässt Sie sowohl außen als auch innen, wo eine Vielzahl seltener Reliquien aufbewahrt wird, staunen. Kehren Sie ein und lassen die fast tausendjährige Historie dieses geistlichen Ortes auf sich wirken. Die hier verbrachte Zeit wird Ihnen gewiss nicht leid tun.
Pompöser Titel Basilica minor
Die in den Jahren 1070 bis 1080 gegründete Basilika wurden vielfach umgebaut, stets im Geist der zeitgenössischen Architektur. Ihr derzeitiges neugotisches Aussehen erhielt sie Ende des 19., Anfang des 20. Jh. Das majestätische Portal mit den zwei neuen, beim Anblick des Vyšehrads jetzt schon typischen Türmen, ergänzen prächtige Jugendstilelemente im Inneren des Gotteshauses. Die geistliche sowie historische Bedeutung der Kirche besiegelte 2003 Papst Johannes Paul II., der ihr den Ehrentitel einer Basilica minor verlieh.
Sitz des Vyšehrader Kapitels
Ihre Entstehung verdankt die Basilika dem böhmischen Fürsten Vratislav II. Der Streit mit seinem jüngeren Bruder Jaromír, dem damaligen Prager Bischof, veranlasste den Herrscher zum Bau eines Rückzugsortes auf dem Vyšehrad. Die St.-Peter-und-Paul-Kirche wurde zur Basis des vom Prager Bischof unabhängigen und direkt dem Papst unterstehenden Vyšehrader Kapitels.
Prunkstücke in der Basilika
Bei einer Besichtigung der Basilika sollte Ihrer Aufmerksamkeit das Tafelbild der Jungfrau Maria, der sog. Regenmadonna nicht entgehen. Zu finden ist es auf der linken Seite des Gotteshauses in der vierten Seitenkapelle. Auf der Südseite des Presbyteriums schauen Sie dann in die Kapelle der Jungfrau Maria auf den Schanzen, wo sich eine Skulptur mit wundersamer Vergangenheit befindet. Der Legende zufolge heilte sie Kranke. Jede volle Stunde, von 11 bis 21 Uhr, können Sie auch dem hiesigen Glockenspiel lauschen, das an einen elektrischen Antrieb und ein Computerprogramm mit 50 bekannten Melodien angeschlossen ist.
Einzigartiger Friedhof für Auserwählte
Der Friedhof bei der St.-Peter-und-Paul-Kirche ist der älteste auf dem Vyšehrad. Dank der ausreichenden Entfernung von der Stadt entging er während der Josephinischen Reformen im 18. Jh. der Auflösung und ist als historisches Unikat bis heue erhalten. Am längsten ruhen hier kirchliche Würdenträger, Nonnen und Krankenpfleger. Ende des 19. Jh. wurde der Friedhof neben der Basilika zur nationalen Begräbnisstätte erwählt und das Grabmal Slavín errichtet. Dort hat eine Reihe verehrter Persönlichkeiten der böhmischen Geschichte ihre letzte Ruhestätte gefunden.
Weihnachtskrippe in Lebensgröße
Über die Weihnachtsfeiertage (vom 25. 12. bis 2. 2.) wird in der Basilika der zwei heiligen Apostel Peter und Paul eine umfangreiche Krippe ausgestellt. Sie umfasst dreizehn Figuren von Menschen und Tieren, die in Lebensgröße aus Holz geschnitzt wurden. Die Anfertigung der Krippe wird in das 19. Jh. datiert, Ende des vorigen Jahrhunderts wurden ihre Figuren restauriert und in einem hölzernen Stall mit Schindeldach installiert.
Öffnungszeiten und Eintritt
Während der kirchlichen Zeremonien, deren Programm auf den Webseiten des Vyšehrader Kapitels zu finden ist, ist die St.-Peter-und-Paul-Kirche geschlossen. Ansonsten ist die Basilika von April bis Oktober meist von 10 bis 18 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet, in den Wintermonaten nur bis 17 Uhr. Der volle Eintritt in die Basilika und Schatzkammer beträgt 50 CZK, ermäßigter Eintritt für Kinder, Studenten und Senioren 30 CZK.