Die Seilbahn auf den Petřín gehört zu den zuverlässigen Prager Attraktionen. Lassen Sie sich vom Újezd auf den Hügel hinauf bringen und genießen Sie die Aussicht auf Prag.
Ein über hundertjähriges Unikat
Die Seilbahn dient den Menschen mit Unterbrechungen schon seit 1891. Der Antrieb beruhte anfangs auf Wasser-Übergewicht. In den Wagen oben wurde einfach eine so große Menge Wasser gefüllt, bis er den unten wartenden Wagen überwog (bis zu 3600 l), der Fahrer musste lediglich bremsen. Wenn im Sommer auf dem Petřín das Wasser austrocknete, ging es wieder zu Fuß auf den Hügel hinauf.
Der Betrieb wurde erst durch den I. Weltkrieg für längere Zeit unterbrochen. Wieder in Bewegung setzte sich die Seilbahn im Jahre 1932, diesmal schon elektrisch angetrieben. Vom nächsten Schlag – einem weitläufigen Erdrutsch (1965) – erholte sie sich erst nach zwanzig Jahren. Nach der Erneuerung wurde sie als Bestandteil des Prager Stadtverkehrs eröffnet (1985).
Auch heute läuft die einzigarte Maschinenanlage genauso zuverlässig wie im Jahre 1932, als sie montiert wurde. Während der Zwangspause zwischen den 60-er und 80-er Jahren des 20 Jh. wurde sie von den Mitarbeitern des střešovicer Betriebshofes selbst gewartet, wenn auch außerhalb ihrer Arbeitszeit. Dank ihnen genügte die Maschine bei der erneuten Inbetriebnahme im Jahre 1985 vollkommen der geforderten Leistung sowie den Sicherheitsmaßstäben. Die Arbeit des Zahnradsatzes können Sie auch heute hinter der verglasten Vitrine in der oberen Station verfolgen.
Die Seilbahn in Zahlen
Die Strecke der Seilbahn reicht über 510 Meter und umfasst eine maximale Steigung von 298 ‰. Über die drei Haltestellen Újezd–Nebozízek–Petřín überwindet die Bahn mit zwei Waggons 130 Höhenmeter. Mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s bringt sie Sie in vier Minuten auf den Petřín hinauf.
Nach ihrer Elektrifizierung in den 30-er Jahren war die Seilbahn in der Lage, bis zu 2600 Menschen pro Stunde zu befördern, gegenwärtige Statistiken führen um die zwei Millionen Personen jährlich an. Interessant ist der Abschnitt durch die Hungermauer, die Karl IV. in den Jahren 1360-1362 auf dem Petřín errichten ließ, um den ärmsten Pragern den Broterwerb zu gewährleisten.
Fahrplan der Seilbahn
Die Seilbahn ist (mit Ausnahme von regelmäßigen Schließungen im Frühjahr und Herbst) von 8 bis 23 Uhr in Betrieb und fährt im Viertelstundentakt. Im Gegensatz zu Straßenbahnen und Bussen können in der Seilbahn Fahrräder auf den Petřín befördert werden. Leider ist die Anlage nicht barrierefrei.
Achtung bei Betriebsunterbrechungen!
Die Seilbahn durchläuft zweimal pro Jahr eine technische Wartung. Sie ist dann in den Monaten März und Oktober außer Betrieb, das hängt aber auch vom Wetter ab. Auf die regelmäßigen Wartungsstillstände der Seilbahn wird in den Straßenbahnen hingewiesen, die über die Haltestelle Újezd fahren. Allerdings ist das für die verwirrten Reisenden gewöhnlich zu spät. Deshalb kontrollieren Sie vor Ihrem Ausflug auf den Petřín lieber, ob die Seilbahn nicht gerade repariert wird, so vermeiden Sie die unnütze Endtäuschung vor Ort.